Wir werden immer älter. Gleichzeitig driften die Generationen auseinander. Die Schere zwischen zwischen dem Wunsch der Älteren nach Selbstbestimmtheit und den gesellschaftlichen Möglichkeiten spreizt sich immer weiter. Inzwischen fehlen schon Hunderttausende von geeigneten Wohnmöglichkeiten für die, die in ihrem Leben unseren Wohlstand aufgebaut haben. Hier setzen wir an.
Es wäre nicht damit getan, lediglich Pflegeplätze zu schaffen. Die Generation, die wir meinen, steht mitten im Leben, will selbst entscheiden - will aber gegebenenfalls betreut leben. Projekte, die genau hier ansetzen, sind europaweit rar. Sie zu fördern, erfordert Ideen, Engagement und Kapital. Es gibt einige wenige Pioniere am Markt, die sich um dieses Servicewohnen kümmern. Sie nach Kräften zu unterstützen ist unsere Motivation.
Um die neue Form des Wohnens für aktive Ältere umzusetzen, bedarf es eines ganzen Systems von Aktivitäten. Sie reichen von Kapitalbeschaffung für entsprechende Immobilien, über das Zusammenführen zahlreicher Fachdisziplinen bis hin zur Schaffung von Resonanzen in der öffentlichen und veröffentlichten Meinung. Erst das synergetische Zusammenspiel all dieser Faktoren führt zu jenem Durchbruch, den wir meinen.
Jahrtausendelang war es vollkommen selbstverständlich, dass drei oder vier Generationen unter einem Dach leben. Betreuung für Neugeborene war genauso wenig ein Problem wie Pflege für Ältere. Und alle hatten Teil am sozialen Miteinander. In unserer technischen Zivilisation ist das anders. Die Generationen leben nun in aller Regel separat. Viele damit entstandene Probleme haben wir noch nicht im Griff. Die bisherigen Versuche, das staatlich zu bewältigen, können nicht befriedigen. Genau hier setzen Innovatoren mit der Idee Servicewohnen an. Menschlich - indem sie die Älteren am Leben teilhaben lassen. Organisatorisch - indem sie Lösungen auf private Weise in den Hand nehmen. Finanziell - indem sie es auch privater Initiative überlassen. Es geht darum, nicht nur über neue Formen des Zusammenlebens zu reden - sondern sie zu realisieren.
Aus unserer Idee wurden zwei Dutzend Projekte, die wir fördern und finanzieren. Zum einen sind das geeignete Immobilien im deutschsprachigen Raum. Wir kümmern uns um deren fachgerechten Umbau unter Einsatz versierter Fachleute. Zum anderen haben wir mit Facharchitekten ein modulares System entwickelt, mit dem wir in zahlreichen Kommunen Servicewohnen auf dem Niveau des 21. Jahrhunderts anbieten. Alle Privatwohnungen sind selbstverständlich barrierefrei und können bei Bedarf schnell mit modernster Sensorik ausgestattet werden, die gesundheitliche Veränderungen bereits im Ansatz erkennen lassen.
"Die Umfragen zeigen, dass Wohnformen danach beurteilt werden, inwieweit sie eine selbständige Lebensführung in vertrauter Umgebung ermöglichen"
